Hi, ich bin Judith.

Auf dieser Seite teile ich mein Wissen über systemisches Coaching, Achtsamkeit und weitere damit verwandten Themen!

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Wie gelingt Transformation am besten?

Während ich dabei bin, meine selbständige Tätigkeit als Coachin und Organisationsberaterin aufzubauen, beschäftigt mich die Frage „was ist eigentlich Transformation?“ und „Warum fällt sie uns so schwer, dass wir Berater brauchen, um eben diese Transformation zu gestalten?“ In meinem ganz persönlichen Transformationsprozess habe ich bereits viele Stunden mit verschiedenen Beratern verbracht, um zu verstehen, was ich eigentlich genau will, zu erarbeiten, wie ich dort hinkomme und zu akzeptieren, dass dieser Prozess auch viel mit Loslassen zu tun und daher auch schmerzhaft ist. Seit vielen Jahren habe ich bereits das Gefühl, beruflich einen anderen Weg einschlagen zu wollen. Hier gab es eine klassische „Hin zu Motivation“; ich sehnte mich nach mehr Autonomie in meinem Beruf, nach mehr Gestaltungsmöglichkeiten, weniger Fremdbestimmung und letztendlich auch mehr Verbundenheit mit meinem Wesenskern und mit den Menschen, denen ich meine wertvolle Lebenszeit in beruflichen Situationen schenke. All diese Wünsche wurden wie unter einem Brennglas erhitzt durch die Geburten meiner zwei Kinder: Prioritäten verschoben sich, ich lernte mich noch mal mehr kennen. Den letzten Mut gab mir schließlich die Verantwortung, meinen Kindern vorzuleben, wie ich für meine innersten Überzeugungen einstehe und mein Leben nach meinen Werten gestalte. Nun habe ich von außen sichtbar mein Leben umgewandelt, aber auch innerlich in vielerlei Hinsicht… Oder nicht…?? Kürzlich vielen mir meine Zeugnisse aus der Grundschule in die Hand. Das, was meine Lehrerin über mich geschrieben hat, hat mich zutiefst berührt und ich bin nach wie vor beeindruckt, wie sehr sie mich als Kind gesehen hat. Was mich ausmacht und mich auch heute in meinem Beruf erfolgreich macht, sind genau die Dinge, die sie über mich geschrieben hat: Judith kann sich in andere hineinversetzen, ist einfühlsam, setzt sich für die Gemeinschaft und das Wohl der Gruppe ein, kann gut zuhören. Für mich war es eine sehr große Bestätigung darin, dass ich mich gar nicht so sehr verändert habe, sondern dass ich das, was mich immer schon ausgemacht hat, nun wieder mehr lebe. Es fühlt sich so an, als würde ich nach und nach Mauern einreißen, die ich im Laufe meines Lebens um mich gebaut habe, um nicht zu verletzlich zu sein und in dem System, in dem ich mich befand gut zu funktionieren. Ich frage mich anhand dieses Beispiels, ob eine Transformation nicht insbesondere (oder sogar ausschließlich) dann erfolgreich sein kann, wenn man gar nicht etwas Bestehendes in etwas komplett Neues umwandelt. Sondern wenn man das Bestehende tiefer ergründet und dessen Kern herausarbeitet. Transformation also nicht als Umwandlung zu verstehen, sondern als Rückführung zum Kern. Spirituell gesehen hat jede unserer Seelen einen ganz konkreten Plan für dieses Leben. Viele von uns kennen diesen nicht und sind ihr ganzes Leben bewusst oder unbewusst auf der Suche danach. Wenn wir unsere sogenannten „Lebensthemen“ jedoch kennen, können wir daran arbeiten und lernen damit umzugehen. Wir können Probleme und Hürden als Lernchancen verstehen und daran wachsen. Für Organisationen hieße das dann: Versucht nicht, euch aufgrund von irgendwelchen Trends eure Kultur zu verändern, sondern habt den Mut, das herauszuarbeiten und zu kommunizieren, was euch schon immer ausgemacht hat. Die notwendigen Anpassungen an äußere Rahmenbedingungen werden sich dann ganz leicht an die bestehenden Werte anpassen und umsetzen lassen und nicht mehr wie ein großer, von Außen auferlegter, unfreiwilliger Prozess anfühlen. Organisationen sollten auf die folgenden Fragen präzise Antworten haben: Erst wenn sich eine Unternehmensführung darüber ganz klar ist (und einig!!), kann sie es an die gesamte Belegschaft klar und verständlich kommunizieren und diese kann es mittragen und weitergeben. Probiert es mal aus! Und seid dabei ehrlich! Könnt ihr diese Fragen ohne viel Nachdenken beantworten?

Januar – Zeit des Wartens, Ruhens und des inneren Wachstums

Seit einiger Zeit beobachte ich sehr aufmerksam die Natur und lese viel darüber, was wir von der Natur lernen können – bzw. welches Urwissen bezüglich unserer Lebensweise uns über die Jahrhunderte abhanden gekommen ist. In unserer modernen Gesellschaft gilt doch oft das Motto „höher, schneller, weiter!“. Während der weltweiten Corona-Krise wurden wir alle in einer zwar drastischen, aber vielleicht dennoch notwendigen Weise zum Innehalten gezwungen. Einer der wenigen guten Aspekte an dieser Zeit ist aus meiner Sicht, dass viele Menschen achtsamer auf sich geschaut und den Wert von einem reduzierten Tempo im Alltag entdeckt haben. Spaziergänge in der Natur, Gartenarbeit, Wandern, dies alles waren auf einmal aus Mangel an Alternativen gern gesehene Freizeitbeschäftigungen. Die Beobachtung meiner Umwelt zeigt jedoch, dass nicht mehr allzu viel davon übrig ist. Viele sind wieder im altbekannten Hamsterrad angekommen und fühlen sich als Opfer ihres Lebens. Ich kann dies sehr gut nachvollziehen, da ich selbst lange so gelebt habe – schwankend zwischen dem Reiz des Nervenkitzels, der Freude über irgendeine Art der oberflächlichen Bestätigung im Job, der Dankbarkeit für viele zwischenmenschliche Kontakte, aber auch immer am Rande der Belastbarkeit und auf der Suche nach meinem ganz individuellen Platz in dieser Welt. Meinen Platz habe ich immer noch nicht in Gänze gefunden, ich bin ihm aber schon einen riesigen Schritt näher gekommen und spüre, wie sehr mich die Natur in diesem Prozess beflügelt und mir Kraft spendet. Was genau kann nun die Verbindung mit der Natur bewirken? Der Januar war für mich immer der schlimmste Monat des Jahres. Das Gefühl von „alles wieder von vorne“ war für mich extrem negativ belastet. Heute sehe ich es von der anderen Seite im Sinne von „auf ein Neues haben wir die Chance, zu beginnen und Neues wachsen zu lassen“. So wie in der Natur: hier passiert im Januar äußerlich noch nicht viel; die Tage sind in unserer Region oft grau und trist. Wenn wir nicht das Glück haben, ein bisschen Schnee zu bekommen, der die Landschaft mit einer weißen Decke zudeckt und so eine bezaubernde Ruhe schafft, dann sieht es draußen eher zerrupft, matschig und braun aus. Das kann auf das Gemüt schlagen. Oder..?? Der bewusste Blick in die Natur zeigt mir, dass da viel mehr ist als das nasse, triste Erdreich – und zwar passiert das Spannende in dieser Zeit unter der Erde: die Zwiebeln der Frühblüher beginnen zu keimen, die Wurzeln aller Pflanzen werden aktiv, bleiben jedoch noch unter der Oberfläche, da sie wissen, dass es da oben noch sehr ungemütlich ist. Für uns bedeutet dies: die Samen sind gesät, beispielsweise durch Ideen, die wir Anfang des Jahres in einem Vision-Workshop erarbeiten oder durch Wünsche, die wir in den Raunächten manifestieren. Der Januar ist die Zeit, diesen Wünschen und Plänen noch etwas Zeit zu geben, Zeit, zu reifen, zu keimen, Wurzeln zu schlagen. Um dann im Februar, wenn das Licht merklich heller und die Tage endlich länger werden, bereit für die Umsetzung zu sein. Ich kann es an mir, aber auch an anderen beobachten, dass die Schaffens-Energie im Februar deutlich zunimmt: ein einfaches Bespiel: wer im Januar zu träge war, die Weihnachtsdeko wegzuräumen, bekommt Ende Januar / Anfang Februar wie automatisch einen Schub und alle Kisten verschwinden auf einmal im Keller… Die Wirkung von Licht auf die Leistungsfähigkeit und Motivation von Menschen ist vielfach nachgewiesen. Es scheint also so einfach zu sein: sofern es irgendwie realisierbar ist, nehme ich mir für den Januar nicht zu viel vor. Projekte, die nicht zwingend in den ersten 4 Wochen des Jahres erledigt werden müssen, bleiben liegen. Ich nehme mir Zeit für mich, schöpfe Kraft, lasse Ideen reifen und starte dann im Februar mit der Umsetzung. Dies ist zwar in der Realität nicht ganz so einfach, wie hier beschrieben. Ich merke jedoch, dass es definitiv einen Versuch wert ist. Und wie mit allen guten Vorsätzen: es geht nicht darum, es sofort mit Perfektion zu meistern, sondern allein das Bewusstsein und der Fokus auf eine neue Struktur im Jahresverlauf kann schon viel bewirken. In diesem Sinne: ich wünsche Dir ein schönes Erwachen aus dem Winterschlaf! Genieße das Licht, dass uns diese Tage nun schenken und wenn Du magst, halte Ausschau nach den ersten Blüten, die sich langsam den Weg ans Licht bahnen und unsere Welt ein wenig bunter machen. Achtsame Grüße, Judith

2023 – Ein Jahr voller Veränderung

Wow, schon ist 2023 zu Ende! Was für ein Jahr. Bei mir gab es so viel Neues, so viel Veränderung, so viel Wachstum… Am Anfang des Jahres entschieden mein Mann und ich sehr spontan an einem sehr grauen regnerischen Januartag, dass wir mit unseren 2 Kindern und unserem Bulli in den Süden fahren – egal wohin, Hauptsache es scheint die Sonne! Das war unser Motto. Wir fuhren dann letztendlich bis Valencia und hatten insgesamt fünf unvergessliche Wochen, die nicht immer nur harmonisch waren, aufgrund des begrenzten Platzes in unserem mobilen Zuhause. Was bleibt sind aber die Erinnerungen an schöne Momente am Strand, lange Fahrten mit Rad durch Barcelona, unsere Kinder im Umgang mit unbekannten Menschen und Kulturen zu beobachten und aufgetankte Akkus dank Sonnenschein. In zwanzig Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein über die Dinge, die Du nicht getan hastals über die Dinge, die Du getan hast. Also wirf die Leinen los.Verlasse den sicheren Hafen, fange den Wind in Deinen Segeln.Erforsche, träume und entdecke. Twain Der Sommer war dann geprägt durch die Entscheidung, nach meiner Elternzeit meine Selbständigkeit im Bereich Coaching auszubauen und mich langsam mit dem Gedanken anzufreunden, nicht zurück in den Konzern zugehen, in dem ich insgesamt fast 20 Jahre tätig war. Besonders prägend für mich war ein Workation-Wochenende mit meiner lieben Freundin Inga Gerhardy im Harz. Wir haben in nur 4 Tagen so viele Ideen zu Tage gebracht, Konzepte geschärft, uns gegenseitig gecoacht und jede für sich ganz viel Bestätigung für das eigene Business mitgenommen. Danke, Inga für ein sehr prägendes und nachhaltig gelungenes Wochenende! Parallel dazu habe ich bereits zwei inspirierende Projekte eigenverantwortlich übernommen und erfolgreich abgeschlossen, die mir mein sehr geschätzter Kollege Matthias Senft vermittelt hat. Wir kennen uns aus unserer gemeinsamen Bertelsmann Vergangenheit und nun kreuzten sich im Frühjahr unsere Wege zum genau richtigen Zeitpunkt wieder, als Matthias mit seiner Firma [SEMA]Consult eine Netzwerkpartnerin suchte, die Projekte rund um „Führung und Unternehmenskultur“ übernehmen könnte. Ich bin nach wie vor total beeindruckt, wie gut und vertrauensvoll unsere Zusammenarbeit vom ersten Moment an funktioniert. Für das Vertrauen, das mir Matthias entgegenbrachte, bin ich sehr dankbar! Und natürlich für die Möglichkeit, Projekte bei seinen SEMA-Kunden zu begleiten, die mir wieder einmal bestätigt haben, wie wertvoll und sinnstiftend die Arbeit im Bereich HR- und Organisationsberatung für mich ist. Im Herbst gab es für mich zwei große Projekte: ich bin mit meiner Familie in ein Haus gezogen, welches ganz viele unserer Träume verwirklicht. Wir haben einen wunderschönen Blick auf Wiesen, Felder, Pferdekoppeln und dazu einen Wald nebenan, die Großeltern und viele andere liebe Menschen in der Nachbarschaft und wir haben genug Platz, um meinen Coaching Raum, sowie einen weiteren Raum zu gestalten, den wir „FreiRaum – für Körper, Seele & Geist“ nennen und für diverse Zwecke vermieten werden. Außerdem stand dann final mein Abschied von Bertelsmann an, der mir nicht leicht fiel. Bei all der Aufregung und Vorfreude auf den Aufbau meines eigenen kleinen Unternehmens, ist es doch ein großer Abschied, der Verlust einer Identität, die sich im Laufe der langen Zeit für mich aufgebaut hat und ein Abschied von vielen großartigen Menschen. Auch wenn die Menschen natürlich bleiben, merke ich aber schon jetzt, dass sich viele enge Arbeitsbeziehungen doch schnell verändern, wenn der Arbeitgeber nicht mehr als gemeinsame Basis vorhanden ist. Das Schöne an dieser Veränderung ist, dass sich schon jetzt für mich viele neue Kontakte aufgetan, bzw. frühere wieder belebt haben. Danke Pamela, Christiane (auf deren Blog ich einen Gastbeitrag veröffentlichen durfte!!), Helena, Antje, Michaela, Anja, Lasse, Denise, Mathias & Christiane, Nina, Jutta, Freya, Sabine, Martine. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und den weiteren Austausch mit vielen inspirierenden Menschen, die sich ebenfalls im Bereich Coaching, Personalentwicklung, Organisationsberatung und auch ganzheitliche Gesundheit (was für mich eng mit allem verknüpft sein sollte) tummeln. Ihr alle helft mir, mein Profil weiter zu schärfen. Denn ich habe mich im Laufe vieler Gespräche dazu entschieden, weiterhin offen zu bleiben und – entgegen vieler Ratschläge – mein Angebot als Coach und Beraterin noch nicht einzugrenzen. Natürlich hilft es bei der Kommunikation und Sichtbarkeit, wenn man eine Nische besetzt, die idealerweise noch nicht bedient wird. Jedoch merke ich, dass es mir weniger um die richtigen Themen oder Dienstleistungen geht, sondern vielmehr um die richtigen Menschen. Mein Such-Kriterium wäre also aktuell „welcher Typus von Mensch passt zu mir? Oder andersherum: In welcher Organisation wird meine Persönlichkeit gebraucht, um Veränderung zu initiieren? Nun gehe ich ganz beseelt über all das Geschaffte und voller Vorfreude auf 2024 in die Weihnachtspause. Die nächsten zwei Wochen werden bei mir geprägt sein von Familienzeit, leuchtenden Kinderaugen, Raunächte-Ritualen und hoffentlich ein bisschen Zeit und Ruhe zum Lesen und Abschalten. Denn: das was ich meinen Kunden erzähle, gilt auch für mich: Veränderung ist anstrengend!! So sehr wir wissen, dass Veränderung unweigerlich zum Leben und eben auch zu einem erfolgreichen Geschäft dazu gehört, so sehr sind auch die notwendigen Ruhephasen erfolgsrelevant! Eine zauberhafte Weihnachtszeit wünscht Euch Judith

Ich mache mich auf den Weg…

Heute berichte ich Euch von einer „Welt-Reise“, auf die ich mich jetzt begebe. Meine berufliche Heimat im Bertelsmann Konzern werde ich nach fast 20 Jahren verlassen, da nun das Abenteuer „Selbständigkeit“ auf mich wartet. Wie vor jeder großen Reise bin ich total aufgeregt, voller Vorfreude, Neugier und auch ein bisschen Sorge. Die Idee zu dieser Reise begleitet mich schon sehr lange. Ich habe immer gesagt, dass, wenn ich alt sei, ich als freiberufliche Coach (ich verwende bewusst das Wort Coach für beide Geschlechter, da sich das Wort „Coachin“ für mich irgendwie nicht richtig anhört!!) arbeiten möchte. Tja, nun bin ich zwar nicht so alt, wie in meiner Vorstellung der „weisen alten Frau“, die ihre Lebenserfahrung im Coaching mit anderen teilt, und doch fühlt sich dieser Schritt genau jetzt richtig an! Und wie bei einer Weltreise so üblich, weiß ich zwar grob, wohin die Reise gehen wird, jedoch möchte ich mir ganz bewusst die einzelnen Stationen und die genaue Route noch offen halten. Zunächst mal werde ich im Coaching sowohl berufliche Situationen als auch private Anliegen begleiten. Frei nach dem Motto „auf jeden Topf passt ein Deckel“ bin ich sicher, dass die Menschen zu mir kommen werden, zu denen ich gut eine Verbindung im Coaching aufbauen und ihnen bei ihrer individuellen Lösungsfindung helfen kann. Themen können denen aus meinem früheren beruflichen Wirkungskreis ähnlich sein – Führungskräfteentwicklung, Teambuilding, Persönlichkeitsentwicklung, Karriereorientierung. Aber auch Themen, die mich in den letzten Jahren durch Elternzeit, Mutterschaft, Gründung,  etc. begleiten, können sicherlich in meinen Coachings vorkommen. In einem anderen Blogartikel beschreibe ich, dass es eigentlich für mich gar nicht so sehr auf das Thema ankommt, welches eine Klientin oder ein Klient mitbringt, sondern darauf, welche Persönlichkeit dahinter steckt, und ob sie den Willen hat, sich weiterzuentwickeln und wirklich an sich zu arbeiten. Ob ein Klient zunächst als Privatperson oder im Zuge einer betrieblichen Personalmaßnahme zu mir kommt, macht für mich in den angewendeten Methodiken keinen Unterschied. Und meiner Erfahrung nach sind private und berufliche Themen auch immer miteinander verbunden. Weitere Ziele auf meiner Reise sind die systemische Organisationsberatung, in der ich gerade schon erste kleine Projekte begleite und dann der Aufbau eines Raumes für Körper, Seele & Geist. Diese drei Elemente betrachte ich sowohl im Coaching als auch in meiner kinesiologischen Arbeit immer ganzheitlich. Die enge Verknüpfung mentaler und physischer Gesundheit ist hierbei ein sehr wesentlicher Aspekt, den ich in nächster Zeit noch näher erforschen möchte. Darüber hinaus möchte ich auf meinem weiteren Weg Inspirationen und Erfahrungen sammeln, die dann wiederum die weiteren Stationen mit prägen werden. Wie auf jeder großen Reise werde ich Menschen treffen, mit denen ich eine Etappe gemeinsam gehe und dann möglicherweise schon wieder ganz neue Ideen habe. Auf diese Offenheit und Flexibilität freue ich mich schon jetzt sehr. Nun ist es an der Zeit, meinen Rucksack zu packen: viele wertvolle Erfahrungen aus meiner Zeit bei Bertelsmann nehme ich mit: wie stark eine konsequent gelebte Unternehmenskultur motivieren kann, welche Werte ich als Führungskraft authentisch leben kann, wie ich aus einer Ansammlung von talentierten Individuen ein Team formen kann, wie stark fehlende oder missverstandene Kommunikation die Produktivität einer Organisation lähmen kann und eine meiner prägnantesten Lernerfahrungen: „wer viel Spaß hat, kann auch viel leisten“! Dies war das Motto eines meiner ersten Teams als Führungskraft. Und ja, wir hatten sehr viel Spaß. Ich denke nach so vielen Jahren immer noch gerne daran zurück. Neben all diesen Erfahrungen, die ich sehr dankbar mitnehme, fällt es mir auch schwer, einiges zurück zu lassen (damit der Rucksack nicht zu schwer wird): viele fantastische Kolleginnen und Kollegen, die für mich die Arbeit jeden Tag so unfassbar wertvoll gemacht haben, eine willkommen-heißende Unternehmenskultur und eine berufliche Heimat mit Kontinuität und Planbarkeit, die mir viele Jahre Sicherheit geboten hat. Nun tausche ich Sicherheit gegen Abenteuer, Planbarkeit gegen Improvisation und ein großes Team gegen eine Netzwerkstruktur. Wer mich kennt, der weiß, dass ich diese Mischung aus Vorfreude und Nervosität liebe und es kaum erwarten kann, dass es nun endlich los geht. Ich danke Euch allen, die Ihr mich auf dem bisherigen Weg begleitet habt und meinen Berufsalltag so abwechslungsreich gemacht habt! Viele von Euch werde ich auf meiner Reise treffen, zum Teil haben wir bereits Punkte identifiziert, an denen wir gemeinsam verweilen werden; darauf freue ich mich sehr. Und die Begegnungen, die ich dann noch überraschend machen werde, sind sowie- so die besten. 🙂 Alle anderen Neugierigen können hier regelmäßig vorbeischauen, um auf dem Laufenden zu bleiben – falls es euch interessiert! Dieser Blog wird erstmal mein Kommunikations-Medium Nummer 1 sein. Adieu, Bis Bald, Auf Wiedersehen, Dankeschön Eure Judith

Wenn nicht jetzt, wann dann?! Wie realisiere ich meine Träume?

Heute schreibe ich über ein privates Projekt, welches mein Mann und ich schon seit knapp 3 Jahren aufschieben. In unserer gemeinsamen Elternzeit nach der Geburt unseres ersten Sohnes wollten wir eine große Reise antreten: Neuseeland mit Baby zu bereisen schien uns zwar herausfordernd – insbesondere wegen des langen Fluges – aber auch wunderschön. Dann kam eine Pandemie, die niemand auch nur annähernd für möglich gehalten hätte und unsere Pläne komplett zerstörte. Irgendwann hatten wir dann noch die Hoffnung, zumindest nach Portugal reisen zu können, aber auch das war dann nicht mehr möglich…. Unser zweiter Sohn wurde geboren, wieder überlegten wir zaghaft, ob eine Reise möglich wäre. Wieder gab es Einschränkungen, Unsicherheiten etc. Es sollte wohl einfach nicht sein. Nun hat sich bei uns so etwas wie Alltag eingestellt, wir planen unseren Urlaub nach den Schließzeiten des Kinderhauses, in das unser Sohn mit großer Freude geht, und die Elternzeit meines Mannes ist ebenfalls vorbei. Die großen Reisepläne haben wir also beiseite gepackt. An einem sehr grauen, nass-kalten Januar-Tag trafen wir auf der Straße eine Nachbarin, die uns sehr eindrücklich ermutigte, häufiger wegzufahren, solange die Kinder nicht in der Schule sind. Sie sprach aus Erfahrung und sagte, dass sie rückblickend diese Freiheit noch mehr nutzen würde, obwohl sie schon viel unterwegs waren, als die Kinder noch nicht zur Schule gingen. Am selben Tag besuchte uns ein Freund, der ebenfalls einen schulpflichtigen Sohn hat und sagte uns exakt dasselbe. Noch an dem Abend beschlossen wir, dass wir diesem Grau entfliehen und kurzfristig gen Süden fahren. Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten wurden geklärt, das Bulli-Bett mal wieder optimiert und eingebaut und zack: die Sonne scheint, unser Sohn sagt „Gute Nacht“ auf Spanisch und wir beklagen uns anstatt über das Grau des Himmels über zu wenig Schatten am Strand 😉 Vier abwechslungsreiche Wochen liegen nun schon hinter uns und wir sind wieder zu Hause, wieder im Alltag angekommen. Wir sind sehr glücklich und dankbar, dass wir diese Reise gemacht haben. Zwischendurch war es doch recht herausfordernd und wir haben diskutiert, ob wir schon eher zurückfahren sollen (ein eigenes Bett, eine Küche, Badezimmer, Kinderbetreuung und vieles mehr sprach sicherlich dafür), trotzdem haben wir es zum Glück nicht gemacht. Denn wir hätten viele schöne Eindrücke und sehr bereichernde Momente verpasst, die wir nun als Erinnerung für immer behalten dürfen. Und auch wenn nicht die klassische Urlaubsentspannung eingetreten ist, so fühle ich mich gestärkt, motiviert und irgendwie ruhiger und gelassener als zuvor. Aber was hat das alles mit Coaching & Achtsamkeit zu tun? Zum einen ist es für mich eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Coach, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und so gut wie eben möglich – allen Verpflichtungen zum Trotz – zu befriedigen. Bin ich als Coach nicht in meiner Mitte, kann ich schlechter zuhören, bin ich in Gedanken bei meinen eigenen Problemen, beziehe ich das, was mein Gegenüber mir erzählt schnell auf mich und meine unbearbeiteten Themen… Das hindert mich dann daran, zu 100% auf meine Klientin oder meinen Klienten fokussiert zu sein und ihm eine neutrale Spiegelfläche zu bieten. Zum anderen möchte ich ein Vorbild sein, wenn es um das Thema Achtsamkeit geht. Ich höre so viel Verlangen nach mehr Achtsamkeit, nach mehr Auszeiten, nach Flexibilität der Arbeitgeber, Raum für Selbstverwirklichung. Oft jedoch verspüre ich bei den handelnden Personen wenig Bereitschaft, dafür auch etwas aufzugeben, ein bisschen unbequemere Wege zu gehen, gewohnte Routinen zu durchbrechen und auf bestimmte Dinge zu verzichten. Oft heißt es dann „ja, bei Euch geht das ja. Ich aber kann aus folgenden Gründen so etwas nicht machen…“. In Einzelfällen ist das sicherlich richtig. Vielen fehlt jedoch meiner Meinung nach der Mut, unkomfortable Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen, aus der Masse herauszustechen (ob im positiven oder negativen Sinne). Von einer Bekannten hörte ich sogar kürzlich, dass sie eine noch längere Reise sogar mit Schulkind gemacht haben. Das beeindruckte mich sehr und ich fragte mich, wie das wohl funktioniert hat: sie empfand es rückblickend als gar nicht so kompliziert. Die Schule zeigte sich kooperativ, die Eltern lernten mit ihrer Tochter von unterwegs und rückblickend hat die schulische Laufbahn keinerlei Schaden genommen, vielleicht sogar einen kleinen Schub bekommen, weil die Tochter sehr glücklich und bereichert um etliche Eindrücke von der Reise zurück kam. Ich will hiermit keineswegs sagen, dass eine Reise für jeden das Richtige ist. Mir geht es darum, der inneren Stimme Gehör zu verleihen, in sich hinein zu spüren, herauszufinden, was man möchte, sozial Erwünschtes von dem wirklichen Bedürfnis zu unterscheiden und ehrlich zu sich selbst zu sein. Mein Impuls an alle Leser an dieser Stelle ist: Ein achtsames Leben bedeutet für mich, dass ich zunächst meine Wünsche wahrnehme, dann wohlwollend überprüfe, ob und wie ich diese umsetzen kann und schließlich an die Umsetzung gehe – bzw. den Wunsch anpasse, wenn er sich wirklich nicht als realistisch erweist. Welche Wünsche hast Du? Was kommt Dir in den Sinn, wenn Du die oben beschriebene Übung machst? Welche Erkenntnisse gewinnst Du daraus? Was hindert Dich an der Umsetzung eines Deiner Wünsche? Solltest Du Dich auf diese Übung einlassen, freue ich mich über einen Kommentar und Deine Erfahrungen damit. Viel Freude bei der Realisierung Deines nächsten Abenteuers!

Was ist systemisches Coaching? Oder: was coachst Du eigentlich???

Coaching ist heute ein sehr weit verbreiteter und leider nicht geschützter Begriff. Das bedeutet, dass eine große Vielfalt von verschiedenen Coaches etwas anbieten, das sich zwar immer gleich nennt – Coaching – jedoch gibt es unzählig verschiedene Definitionen, was sich wirklich hinter diesem Angebot verbirgt. Meine Ausbildung bei artop (zertifiziert vom Deutschen Bundesverband Coaching) ist zunächst definiert durch den Zusatz „systemisch“. Das bedeutet, dass ich im Coaching völlig unabhängig davon, welche Fragestellung meine Klienten mitbringen, immer das gesamte System betrachte: welche Personen sind an der Situation / der Fragestellung beteiligt? Wie sind die Beziehungen untereinander? Welche sonstigen Abhängigkeiten gibt es, die im Hinblick auf eine mögliche Lösungsfindung zu beachten sind? usw. In einem System beeinflussen sich die einzelnen Bestandteile immer gegenseitig. Dies birgt eine großartige Chance für jeden von uns: ändere ich etwas an meinem eigenen Verhalten und auch meiner eigenen Haltung einem Thema / einer Person gegenüber, so ändert sich auch mein gesamtes System. Das Prinzip der Eigenverantwortung ist mir im Coaching extrem wichtig. Es bringt nichts, wenn ich mit meinen Klinenten über all das spreche, was die Vorgesetzte, die Kolleginnen oder ein Mitarbeiter alles falsch machen (außer vielleicht, dass es gut tut, sich mal Luft zu machen!). Daher schauen wir im Gespräch darauf, wo die eigenen Handlungsfelder liegen und entwickeln gemeinsam einen Plan, wie diese Veränderungen in die Tat umgesetzt werden können. In der Folge gilt es dann aufmerksam zu beobachten, was sich bei sich selber, aber auch bei anderen verändert. Und was genau coachst Du jetzt? Seitdem ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis davon erzähle, dass ich während meiner Elternzeit Coaching anbiete, werde ich immer wieder ganz neugierig gefragt „und was genau coachst Du??“ Anfangs hat mich diese Frage immer etwas irritiert, weil für mich so klar war, dass das ja nicht ich bestimme, sondern die Klienten. Nachdem ich mir dann bewusst gemacht habe, dass es so viele verschiedene Coaches gibt (Life-Coaching, Astro-Coaching, Pferde-Coaching, Mental-Coaching, … um nur eine kleine Auswahl zu nennen), verstehe ich nun viel besser, woher die Frage kommt. Um sie in aller Kürze zu beantworten, bediene ich mich gerne eines Satzes von artop: Coaching unterstützt Personen oder Teams dabei, Themen der Positionierung, der Identität und Zielbildung, der Rollenerwartungen in Bezug auf Führung, Kommunikation und Konflikte zu klären, zu bearbeiten, zu lösen und umzusetzen. Das sagt erstmal alles oder nichts. Wichtig ist für mich, dass ich Klienten erreiche, die in mir einen vertrauensvollen und einfühlsamen Menschen, Gesprächspartner, Berater und Impulsgeber sehen. Aus meiner Sicht sind im Coaching diese beiden Komponenten am aller wichtigsten:

Was tue ich, wenn ich mich als Coach emotional in das Thema eines Klienten involviert fühle?

Dies ist eine Fragestellung, mit der sich viele Coaches beschäftigen. Denn es ist völlig menschlich, dass bei dem ein oder anderen Thema meine eigenen Gefühle und Erfahrungen angesprochen werden. Das aller wichtigste Instrument ist meiner Meinung nach die kontinuierliche Arbeit an den eigenen „Baustellen“. Je klarer ich mir bin, welche Themen mich beschäftigen, welche Verhaltensweisen oder Meinungen in mir Wut, Angst oder Trauer auslösen, desto einfacher ist es, im Coaching zu trennen, was meine Themen sind und was zu dem Klienten gehört. Ich veranschauliche dies in einem Beispiel: Gegenüber sitzt mir eine Frau, die in ihrem ersten festen Job nach dem Studium eine Vorgesetzte hat, die ihr nicht viel zutraut. Diese junge Frau schildert mir ihre große Verunsicherung. Sie berichtet, dass alles, was sie tut kleinteilig kontrolliert und hinterfragt wird und sie mehr und mehr blockiert, weil sie selber das Vertrauen in ihre Fähigkeiten verliert. Diese Situation erinnert mich als Coach an eine meiner vergangenen Arbeitssituationen und ich werde plötzlich wütend auf die Vorgesetze meiner Klientin. Das ist der Moment, wo ich sofort achtsam trennen muss: meine Erfahrung hat nichts mit der Situation meiner Klientin zu tun und meine Gefühle haben nichts in dieser Coaching Sitzung zu suchen. Habe ich diese alte „Wunde“ aus meiner eigenen beruflichen Laufbahn bereits geheilt, fällt es mir leicht, mich wieder zu 100% auf die Klientin einzustellen. Ist es aber ein Thema, das für mich noch nicht gelöst ist, so kann es durchaus schwierig werden. Sobald ich also dieses eigene Gefühl der Wut spüre, muss ich etwas tun. Die erste und einfachste Maßnahme ist immer „atmen“ – und zwar sehr bewusst. Reicht das nicht aus, um die Gefühle und Gedanken ganz schnell beiseite zu schieben, ist es ratsam, eine kurze Pause einzulegen. Denn die Klientin verdient meine volle Aufmerksamkeit. Es gibt etliche Achtsamkeitstechniken, mit denen ich sehr schnell den Fokus wieder gewinnen kann. Ich persönlich verpacke Themen, die sich plötzlich in meine Gedanken schieben, gerne in hübsche Geschenkkartons, versehe sie liebevoll mit einer Schleife und stelle sie beiseite, damit ich mich später zu einem passenderen Zeitpunkt mit ihnen beschäftigen kann. Warum ich diesen Gedankenprozess so ausschmücke?? Vielen passiert es, dass sie sich dafür verurteilen, im Coaching gedanklich abzuschweifen und dann auch diesen Gedanken verurteilen und damit unzufrieden sind, dass sie nicht 100% konzentriert sind. Dies führt sehr schnell zu einer negativen Gedankenspirale und je tiefer man in sie eintaucht, um so schwieriger ist es, sie wieder zu stoppen. Daher hilft mir der liebevolle Umgang mit den störenden Gedanken in einer oben beschriebenen Situation. Die Ausführung ist hier sicherlich sehr persönlich und spiegelt meine Leidenschaft für schöne, dekorative Dinge 🙂 Ich finde es sehr wichtig, hier einen sehr persönlichen individuellen Weg zu finden, um achtsam mit den eigenen Gedanken und Gefühlen umzugehen. Zusammenfassend läuft der Prozess für mich wie folgt ab: Was kann darüber hinaus einen professionellen Coaching-Prozess gefährden? In all diesen Situation greift für mich das oben beschriebene Schema. Als erstes muss ich mir der Verstrickung bewusst sein und dann entsprechend reagieren. All diese Verstrickungen sind vollkommen normal, jeder Coach ist schließlich auch ein Mensch mit eigenen Meinungen, Gefühlen und Erfahrungen. Und ich bin sogar ganz sicher, dass insbesondere danach ja auch ein Coach ausgewählt wird (ist der Coach dem Klienten sympathisch? Ist man auf einer Wellenlänge? Gibt es ein paar Überschneidungen im Lebensweg, ähnliche Erfahrungen?, etc.). Jedoch gilt es während des Coachings immer wieder, sich darauf zu besinnen, dass wir Coaches eine neutrale Umgebung bieten, in der es ausschließlich um die Klienten geht. Nur so kann ein Coaching erfolgreich und professionell ablaufen. Für persönlichen Austausch ist immer am Rande der Sitzungen Platz, denn natürlich gilt es eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, für die auch private Gesprächsthemen förderlich sind.

Wer braucht schon Work-Life-Balance?!?!

Der seit einigen Jahren in Mode gekommene Begriff „Work-Life-Balance“ ist für mich eine fragwürdige Erfindung. Denn wann immer ich darüber nachdenke, wird mir klar, dass das nicht mein Lebenskonzept sein kann. Wenn wir andauernd danach streben, Leben und Arbeit in Balance zu bringen, bedeutet dies dann, dass wenn ich arbeite, ich nicht lebe?! Und wenn ich lebe, dann ist das keine Arbeit? Das Gegenteil beweist sich spätestens dann, wenn man zwei Kleinkinder hat. Der Alltag fühlt sich doch oft sehr nach Arbeit an. Und das bringt mich auch direkt zum Kern dieses Artikels: durch die Geburt meiner beiden Kinder hat sich mein Leben sehr verändert. Viele neue Herausforderungen, Hormone – die diese Herausforderungen manchmal noch schmerzhafter machen, manchmal aber auch in den reinsten Freudentaumel ausarten können (für Außenstehende meist völlig unverständlich!!) – neue Schlafzeiten, Essenszeiten, die ich bisher immer als „Rentnerzeit“ bezeichnet hatte, die Gesprächsthemen variieren zuweilen von Farbe des Stuhlgangs über Häufigkeit des Stillens bis zur Intensität des „Bäuerchens“… Ich selbst hätte vorher auch nicht geglaubt, dass solch zunächst belanglosen Themen auf einmal meinen Alltag begleiten. Und natürlich sind da noch die viel schwerwiegenderen Fragen danach, wie wir unsere Kinder erziehen wollen, wo wir Grenzen setzen, wie wir sie bestmöglich auf das Leben in dieser verrückten Welt vorbereiten. Neben der Tatsache, dass ich mein Leben mit Kindern nun neu sortiere, denke ich viel mehr darüber nach, was ich meinen Kindern eigentlich vorleben möchte. Welche Art von Lebensstil, welche Haltung zu Arbeit, Job, Karriere, Erfüllung, Selbstbestimmung etc. sollen sie in ihrer Kindheit erleben? Die klare Antwort zumindest in einem Punkt ist für mich: in punkto Arbeit möchte ich, dass sie Arbeit als Teil des Lebens und zwar als erfreulichen Teil des Lebens wahrnehmen und nicht als etwas, das zum Überleben notwendig ist und irgendwie in die restlichen erfreulichen Dingen des Lebens integriert werden muss. Sehe ich das erst so, seitdem ich Kinder habe? Nein! Aber jetzt wird es schwieriger, meine eigene Haltung in letzter Konsequenz umzusetzen. Denn jede Entscheidung, die ich treffe, hat nun eine größere Reichweite. Ich entscheide schließlich nicht nur für mich alleine, sondern für meine gesamte Familie. Ohne Kinder – insbesondere als ich keinen Partner hatte – war es einfach, eine Entscheidung aufzuschieben, die Vorteile, die doch der aktuelle Job hat, wieder aufzuzählen und dann die Trägheit zu Veränderung siegen zu lassen. Außerdem war ich flexibel genug, um innerhalb meines Jobs immer wieder neue Dinge auszuprobieren, ich konnte meine Zeiten sehr individuell gestalten, konnte bei Dienstreisen vielfältige und sehr interessante Arbeitswelten kennenlernen, konnte mich in neuen Projekten verwirklichen und bekam durch viele tolle Kolleginnen und Kollegen immer wieder neue Impulse, die mich weiter brachten. Den Austausch mit Wegbegleitern aller Stationen meiner beruflichen Laufbahn habe ich immer sehr geschätzt – sowohl über die direkten Arbeitsthemen aber auch über andere Themen, für die immer Zeit da war. Als dann im letzten Jahr nach 9 Monaten Elternzeit meine Rückkehr in diese oben beschriebene Arbeitswelt anstand, erschien mir das alles unmöglich. Ich wollte meinen 9 Monate jungen Sohn nicht abgeben (dies hat er mir dann auch recht eindeutig gespiegelt, indem er wie am Spieß geschrien hat, sobald ich den Raum verließ), ich wollte aber auch die ganzen Vorteile gar nicht nutzen, die meinen Job vorher so attraktiv gemacht haben, weil sich meine Prioritäten auf einmal so sehr verändert hatten und meine im Job zur Verfügung stehende Zeit einfach so begrenzt war. Ich habe mich also entschieden, ein weiteres Jahr Elternzeit einzureichen. Ein eher unüblicher Schritt in meinem Umfeld und für mein Team, das sich auf meine Rückkehr eingestellt hatte, auch sicherlich nicht angenehm. Ich bin sehr dankbar, dass trotzdem alle mit großem Verständnis reagiert haben. Rückblickend betrachtet, hat es auch zu der schönen Möglichkeit geführt, dass eine andere Mutter aus der Elternzeit kam und meine Position übernehmen konnte. So öffnet sich halt immer eine neue Tür, wenn man eine andere schließt. Wie sieht also meine aktuelle „Work-Life-Balance“ aus? Momentan genieße ich es sehr, viel Zeit mit meinen Kindern verbringen zu können. Ich genieße es, wenn es mal anders läuft als geplant, einfach mit dem Flow gehen zu können und die Kinder nicht ständig gängeln zu müssen, weil ich zur Arbeit muss, einen Termin habe oder ähnliches. Langweile ich mich ohne den intellektuellen Input durch meinen Job? Nein! Ich finde, dass Erziehung ebenso eine intellektuelle Herausforderung ist, wenn man sich Gedanken darüber macht, was man wie tut und welche Folgen es für die heranwachsende Generation hat. Mache ich nun zusätzlich zur Kindererziehung etwas berufliches? Ja! Ich habe schon oft Lust verspürt, einen Blog zu schreiben. In erster Linie über Achtsamkeit & Coaching und alle damit verwandten Themen. In meinem Job in der Personalentwicklung war dies immer Thema und ich habe mich am Rande damit beschäftigt. Jedoch blieb nie genug Zeit (oder ich habe sie mir nicht genommen), um mich intensiver damit zu beschäftigen. Jetzt ist es soweit! Ich freue mich riesig, in diesem Blog darüber zu berichten, was systemisches Coaching ist, wie ich persönlich gerne coache, was ich tue, um Achtsamkeit in meinen Alltag zu integrieren. Und vielleicht beeinflussen sich ja auch mein persönliches Wachstum durch meine Familie und die Arbeit als Coach gegenseitig…?! Gerne beantworte ich deine Fragen zu den oben genannten oder ähnlichen Themen. Schreib mir einfach eine Nachricht. Möchtest Du mehr über mich erfahren, dann findest Du auf dieser Seite ein paar bunte Informationen über meine Erfahrungen und Interessen. Und dies ist also aktuell meine Work-Life-Balance: ich lebe und ich arbeite gleichzeitig: Für mich geht es also nicht um die Balance zwischen zwei konträren Dingen, sondern darum, alles, was mich erfüllt zu integrieren, so dass die verschiedenen Aspekte meines Lebens sich ergänzen und idealerweise gegenseitig befruchten. Wie dies funktioniert und welche Ereignisse mir auf diesem Weg begegnen, kannst du in diesem Blog verfolgen.  

Hello world!

Hurra! Dies ist mein erster Blogpost. Verstehen wir ihn zunächst als Lückenfüller und Versuchskaninchen. Wenn er damit später Probleme hat, kann ich ihn coachen, um das Trauma der Herabwürdigung aufzulösen. 😉 Jeder Blogpost verdient es schließlich, gewürdigt zu werden. Dennoch wie so oft am Anfang des Neuen, gilt es gerade, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Und bevor ich hier ganz viele relevante inhaltliche Artikel veröffentliche, muss erstmal der Rahmen stehen. Und mir scheint, dass dafür noch mehr Arbeit vor mir liegt, als gedacht.

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